Der Flat White – Es ist geheimnisvoll, hip und anscheinend genau das, was jeder in der Kaffeewelt begehrt. Dabei sorgt es häufig für Verwirrung bei Baristas, die nicht genau wissen, wie man es richtig zubereitet. Es ist der Zankapfel in einem Streit zwischen Australiern und Neuseeländern, da beide Nationen behaupten, es erfunden zu haben, und jede ein eigenes Rezept dafür hat.
Ja, Sie haben es richtig erraten: Es handelt sich um den Flat White.
Doch nur weil Sie den Namen dieses Getränks erkannt haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie es aus einer Vielzahl von Kaffeesorten identifizieren könnten. Was diesen Kaffee besonders auszeichnet, ist die Tatsache, dass scheinbar niemand genau weiß, was er ist. Wir sind hier, um Licht ins Dunkel zu bringen. Lesen Sie weiter, denn wir werden Ihnen alles Wissenswerte über dieses trendige, geheimnisvolle und unglaublich leckere Getränk erzählen.
Verwirrung um den flat white
Da der Flat White zunehmend an Beliebtheit gewinnt, beginnen immer mehr Cafés weltweit, ihn in ihr Sortiment aufzunehmen. Allerdings tun sie dies nicht ohne das Risiko, verschiedene Meinungen und Diskussionen hervorzurufen. Dieses Getränk, das oft als eine kleinere Version eines Lattes beschrieben wird, bietet einen intensiveren Kaffeegeschmack und verzichtet auf die dicke Schaumschicht, die charakteristisch für einen Cappuccino ist.
Doch mit der wachsenden Verbreitung des Flat Whites tauchen auch zahlreiche Fragen und Unklarheiten auf. Wird dieser Kaffee mit einem einfachen oder einem doppelten Schuss Espresso zubereitet? Sollte er in einem Glas oder in einer Keramiktasse serviert werden? Welche ist die ideale Größe für einen Flat White? Und die wohl wichtigste Frage: Wer hat dieses beliebte Getränk ursprünglich erfunden?
All diese Fragen tragen zu den Kontroversen bei, die den Flat White umgeben. Während einige behaupten, er stamme aus Australien, sind andere fest davon überzeugt, dass er in Neuseeland seinen Ursprung hat. Diese Unklarheiten machen den Flat White nicht nur zu einem interessanten Gesprächsthema, sondern auch zu einem faszinierenden Mysterium in der Welt des Kaffees.
Woher kommt der flat white?
Die Ursprünge dieses beliebten Getränks sind unter Kaffeeliebhabern heiß umstritten und sorgen oft für lebhafte Diskussionen. Unzweifelhaft stammt es aus den Antipoden, aber die genaue Herkunft bleibt unklar. Australier behaupten leidenschaftlich, das Getränk sei typisch australisch, während die Neuseeländer fest darauf bestehen, es sei ihre eigene Erfindung. Wenn Sie mutig genug sind, diese Frage den einheimischen Baristas zu stellen, sollten Sie sich auf hitzige Debatten gefasst machen; keines der beiden Länder ist bereit, in dieser Frage, die von nationaler Bedeutung ist, nachzugeben.
Für Australien sind das jedoch keine guten Nachrichten, denn Neuseeland scheint in dieser Debatte die Oberhand zu gewinnen. Obwohl sich Australiens Espressokultur schneller entwickelte, was zur früheren Einführung von Getränken wie Cappuccinos und Lattes führte, haben die Neuseeländer eine besondere Vorliebe für ihren kräftigen, langen Schwarzkaffee. Da sie ihren geliebten Kaffee nicht aufgeben wollten, begannen sie, eine ähnliche Variante aus der
zu servieren – so wurde der Flat White geboren.
Der Flat White erlangte vermutlich in den 1980er Jahren an Popularität, als Kaffeetrinker nach einem Getränk verlangten, das weniger Milch enthielt, aber dennoch den intensiven Geschmack des Espressos beibehielt und zugleich das cremige Mundgefühl von aufgeschäumter Milch bot. Der Flat White war die perfekte Lösung und wurde schnell zum Grundpfeiler der Kaffeekultur sowohl in Australien als auch in Neuseeland.
Seitdem hat dieses köstliche Getränk langsam seinen Weg über die Meere in unabhängige Cafés in ganz Europa und den USA gefunden. Oft waren es Baristas aus Australien und Neuseeland, die auswanderte und ihr geliebtes Getränk in die lokalen Cafés einführten – und wir können ihnen gar nicht genug danken, dass sie das getan haben.
Obwohl die Baristas den Flat White mitbrachten, brachten sie sicherlich kein standardisiertes Rezept mit. Jedes einzelne Café serviert dieses Getränk auf seine eigene Weise. Und wenn Sie denken, dass dies das Leben des Baristas komplizierter macht, dann bedenken Sie, wie sich der Kunde fühlt: Heute scheint die Bestellung dieses milchbasierten Getränks entweder lässiges, müheloses Selbstbewusstsein oder eine tiefe, geheime Kaffeeweisheit zu erfordern.
Was genau ist also ein flat white?
Auf den ersten Blick könnte man sich fragen, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Flat White, einem Cappuccino und einem Latte ist. Schließlich sind alle drei Getränke auf Basis von Espresso zubereitet und werden mit aufgeschäumter Milch sowie einer Schicht Mikroschaum serviert. Doch bei näherer Betrachtung offenbaren sich einige feine, aber entscheidende Unterschiede, die jedem dieser Getränke seinen eigenen Charakter verleihen.
Ein Latte wird typischerweise in einer größeren Tasse serviert, die etwa 230 Milliliter fassen kann. Dieses größere Volumen erlaubt es, mehr Milch hinzuzufügen, was zu einem milderen und cremigeren Geschmackserlebnis führt. Die größere Menge an Milch im Latte bedeutet auch, dass der Geschmack des Espressos weniger dominant ist, wodurch das Getränk besonders bei jenen beliebt ist, die den intensiven Geschmack von Espresso etwas abschwächen möchten.
Im Gegensatz dazu werden Cappuccino und Flat White in kleineren Keramiktassen mit einem Fassungsvermögen von etwa 170 Millilitern oder etwas weniger serviert. Diese kleinere Tassenform ermöglicht es, die perfekte Balance zwischen Espresso und Milch zu wahren. Ein Cappuccino zeichnet sich durch ein Drittel Espresso, ein Drittel heiße Milch und ein Drittel Milchschaum aus, was ihm eine luftige und schaumige Textur verleiht. Der Flat White hingegen enthält weniger Schaum als ein Cappuccino und hat eine seidigere, samtigere Textur, da die Milch besonders fein aufgeschäumt wird.
Der Flat White wird häufig in einer Keramiktasse serviert, die es ermöglicht, die Temperatur länger zu halten, was das Trinkerlebnis verbessert. Außerdem wird die Milch beim Flat White so eingegossen, dass sie sich harmonisch mit dem Espresso verbindet, wodurch ein intensiverer Espressogeschmack erhalten bleibt, der durch die cremige Konsistenz der Milch perfekt ergänzt wird. So gibt es trotz der gemeinsamen Basis aus Espresso und aufgeschäumter Milch subtile, aber signifikante Unterschiede in der Zubereitung und Servierweise, die jedes dieser Getränke einzigartig machen.
In Bezug auf die Anzahl der Espresso-Shots können Cappuccino und Latte mit einem oder zwei Shots Espresso serviert werden. Traditionell wird ein Flat White jedoch mit zwei Shots Espresso serviert, insbesondere wenn Sie in Neuseeland sind. Einige Australier bevorzugen jedoch die Option mit nur einem Shot. Es gibt auch Baristas, die argumentieren, dass ein Flat White mit einem doppelten Ristretto zubereitet werden sollte, der einen konzentrierteren Geschmack als ein normaler Espresso bietet. Die Frage, ob ein Flat White einen oder zwei Espresso-Shots benötigt, führt sogar zu Uneinigkeit zwischen Australien und Neuseeland. Bildnachweis: Flickr, Scott Schiller.
Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in der Milchzubereitung. Der Flat White wurde für diejenigen entwickelt, die ein cremiges Kaffeeerlebnis ohne viel Schaum in der Tasse bevorzugen. Joe Molloy von Rumble Coffee Roasters beschreibt es perfekt: „Dünne Milch, starker Kaffee, kein echter Schaum, der die Leute abschrecken könnte. Die Art Kaffee, die mein Vater bestellen würde.“
Ein Flat White bietet eine einfache, aber kräftige Kaffeenote. Er wird mit wenig aufgeschäumter Milch zubereitet und hat nur eine hauchdünne Schicht Mikroschaum, die gerade ausreicht, um Latte Art zu zaubern, im Gegensatz zum Cappuccino, der viel mehr Schaum hat. Zusammengefasst ist der Flat White in der Regel kleiner als ein Latte und wird normalerweise mit zwei Shots Espresso oder Ristretto zubereitet, was ihm einen ziemlich konzentrierten Geschmack verleiht.
Steigende popularität des flat white
Nun wissen Sie also, wie dieses Getränk zubereitet wird. Doch eine Frage bleibt: Warum ist es in letzter Zeit so beliebt geworden?
Die Anzahl der Bestellungen für dieses Getränk ist im vergangenen Jahr erheblich gestiegen, unabhängig davon, ob man sich in Großbritannien, den USA oder hier in Deutschland befindet. Der Boom der Third Wave Coffee-Bewegung und das zunehmende Interesse der Kunden an der Qualität ihres täglichen Kaffees haben dazu geführt, dass Getränke, bei denen der Espresso-Geschmack im Vordergrund steht, immer häufiger solchen vorgezogen werden, die lediglich eine schnelle Koffeindosis bieten.
Auch große Kaffeehausketten wie Starbucks haben diesen Trend erkannt und darauf reagiert. Vor etwa fünf Jahren begann das Unternehmen, Flat Whites in seinen britischen und australischen Filialen anzubieten. Seit diesem Jahr wird dieses Getränk nun auch in den USA als „kräftige“ Alternative zum herkömmlichen Latte serviert. Interessanterweise stieß Starbucks‘ Versuch, den Flat White auf dem australischen Markt zu etablieren, auf wenig Begeisterung bei den Australiern, was das Unternehmen letztlich dazu zwang, das Getränk in Australien wieder aus dem Sortiment zu nehmen.
In den meisten Starbucks-Filialen wird Ihr Flat White mit zwei Shots Ristretto in allen gängigen Tassengrößen angeboten, was eigentlich der traditionellen Regel widerspricht, dass ein Flat White ein kleines Getränk sein sollte. Wenn Sie jedoch Wert auf Authentizität legen, haben Sie die Möglichkeit, einen „kleinen“ Flat White zu bestellen, der dann in einer 8-Unzen-Tasse serviert wird.
Es scheint also, dass die Legende des Flat White doch nicht so mysteriös ist, wie man vielleicht annehmen könnte. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach weniger milchhaltigen Kaffeegetränken und dem steigenden Interesse am reinen Espresso-Geschmack stellt der Flat White die ideale Alternative dar.
Doch seien wir ehrlich: Die Unterschiede zwischen einem Latte, einem Cappuccino und einem Flat White sind oft minimal. Viele Cafés bieten entweder einen Latte oder einen Cappuccino an, ohne großen Unterschied zwischen den beiden zu machen. Für die meisten Kaffeetrinker bestehen all diese Getränke letztlich aus denselben Grundkomponenten: Espresso, Milch und Milchschaum.
Jetzt, da Sie wissen, wie ein authentischer Flat White nach antipodischem Vorbild zubereitet wird, können Sie mit mehr Selbstbewusstsein zur Theke gehen und einen solchen bestellen. Und falls Sie neugierig sind – und Ihnen eine angeregte Diskussion nichts ausmacht – könnten Sie den Barista nach seiner eigenen Zubereitungsmethode fragen.
Sind Sie ein großer Fan des Flat White? Haben Sie vielleicht ein wenig Respekt vor diesem Getränk? Oder sind Sie sogar der Meinung, dass Sie genau wissen, wie man den perfekten Flat White zubereitet? Teilen Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen!
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